Am 4. Februar ist #Weltkrebstag! Zeit einmal inne zu halten. Einmal zurück zu schauen auf die Veränderung unter der Last der Corona Pandemie. Hat sich in der Krebsversorgung seither etwas geändert?
Was hat Corona denn mit Krebs zu tun? Eigentlich nichts – wenn es nicht darum gehen würde, dass auch Krebspatient*innen stationärer Behandlung bedürfen. Zwar hat sich die Zahl der Krankenhausbehandlungen von Krebspatient*innen reduziert – bisher ist jedoch die Zahl der Todesfälle konstant geblieben. Keiner weiß genau, was die Zukunft bringen wird.
Weniger stationäre Behandlungen- nicht nur bei Krebs
Schon im ersten Corona-Jahr führten die hohe Auslastung der Krankenhäuser durch COVID-19-Patient*innen , das Freihalten von Bettenkapazitäten und verschärfte Hygienekonzepte dazu, dass „planbare“ Behandlungen und Operationen verschoben wurden, schreibt das Statistische Bundesamt. Zudem vermieden vermutlich viele Menschen Krankenhausaufenthalte, wenn sie diese nicht als unbedingt notwendig erachteten. Die deutlichsten Rückgänge bei Behandlungen gab es in der Rheumatologie (-21,5 %), der Hals-, Nasen-, Ohren-Heilkunde (-21,2 %) und der Pädiatrie/Kinderheilkunde (-20,5 %). Damit fiel der Rückgang deutlich höher aus als bei Krebsbehandlungen.
Die die stationären Krebsbehandlungen im Krankenhaus im Jahr 2020 haben um 6% abgenommen im Vergleich zum Jahr 2019. Gemäß Aussage des Statistische Bundesamtes (Destatis) anlässlich des Weltkrebstages , wurden 2020 knapp 1,45 Millionen an Krebs erkrankte Menschen im Krankenhaus versorgt, 2019 waren es noch 1,54 Millionen Menschen. Dennoch sind sich die Krebstodesfälle konstant geblieben: Insgesamt blieb die Zahl der an Krebs Verstorbenen mit 231 000 nahezu unverändert. Auch wenn die Behandlungsmöglichkeiten und die Heilungschancen bei einer Krebserkrankung immer besser werden, blieb Krebs die häufigste Todesursache für Menschen im Alter von 40 bis unter 80 Jahren. 2020 war gut jeder dritte Todesfall in dieser Altersgruppe Folge einer Krebserkrankung (35 %).
Krebs ist einer der vier häufigsten Gründe für einen Krankenhausaufenthalt: 9 % aller stationären Behandlungen im Jahr 2020 waren auf eine Krebserkrankung zurückzuführen. Hier die Liste der am häufigsten stationär behandelten Erkrankungen 2020:
- 16.% Krankheiten des Kreislaufsystems
- 11% Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen
- 11% Krankheiten des Verdauungssystems
- 9% Krebserkrankungen
- 9% Muskel-, Skelett- und Bindegewebskrankheiten
- 6% Krankheiten des Atmungssystems
Wie wird sich die Krebssterblichkeit entwickeln?
Wie sich das Fortdauern der Pandemie, die Zurückhaltung der Patient*innen bei Krankenhausbehandlungen und das Verschieben von stationären Krebsoperationen und -behandlungen mittel- und langfristig auswirken werden, ist derzeit nicht abschätzbar. Wie sich das jedoch auf die nächsten Jahre auswirkt – unbekannt.
Die häufigste Todesursache in Deutschland bleiben die Krankheiten des Kreislaufsystems mit 34%. An Krebs versterben 23% der Menschen (trotz guter Behandlungsmöglichkeiten), während lediglich 4% der Sterbefälle auf Corona zurückzuführen sind. Auch das sind Fakten.
Dieser Weltkrebstag blickt über den Tellerrand – weiteres hier: Für eine gute Krebsversorgung überall auf der Welt – und trotz Corona! #worldcancerday
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