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Am 30. Und 31. Januar 2015 fand in Berlin die Onko-Update Veranstaltung zum 10ten Mal statt. Das Besondere aller Update Veranstaltungen: In kürzester Zeit wird ein umfassender Überblick über die wichtigsten und aktuellsten Entwicklungen auf einem Therapiegebiet vermittelt.

In diesem Jahr fand die erfolgreiche Veranstaltung Onko-Update zum 10. Mal in Berlin statt – mit ca. 1000 Teilnehmern. Zutaten: Experten, aktuelle Daten von den letzten Kongressen, Bewertungen der Daten auf Praxistauglichkeit. Interessierte Ärzte aus Klinik und Praxis und Apotheker nahmen sich zwei intensive Tage Zeit, um sich einen Überblick über die neuesten Entwicklungen auf den Kongressen des vergangenen Jahres zu verschaffen und ihre Praxisrelevanz kritisch zu würdigen und zu diskutieren(www.onko-update.de; www.med-update.com).

Was bleibt als Kernbotschaften? Die gute Nachricht: für fast alle Krebserkrankungen gibt es mittlerweile wirksame Therapien- und es werden immer mehr. Die Therapieentscheidungen werden auf Basis immer komplexerer Charakteristika getroffen. Die Patienten können mit ihrer Erkrankung alt werden und versterben nicht mehr unbedingt am Krebs. Langjährige Verläufe können beobachtet werden. Allerdings gibt es auch „Sorgenkinder“ unter den Krebserkrankungen. Das Pankreaskarzinom ist eines davon. Obwohl es längst nicht so häufig ist, wie viele andere Krebsarten, trägt es doch zu einem großen Anteil zur Krebssterblichkeit bei. Und eine Besserung ist nicht in Sicht.

Warum ist das Pankreaskarzinom so schwierig zu behandeln?

Das Pankreaskarzinom gibt es eigentlich gar nicht. Man lernt von Jahr zu Jahr mehr über die Vielfalt an Ursachen, an genetischen und anderen Faktoren, die das Pankreaskarzinom beschreiben. Es wird immer deutlicher, dass es sich dabei gar nicht um ein Karzinom, sondern um viele verschiedene Karzinome handelt. Und die Inzidenz wird zunehmen – weil die Bevölkerung altert und dieser Krebs im Alter auftritt; weil es viele Menschen gibt, die vor allem sitzen und sich nicht bewegen- auf dem Sofa beim Fernsehen oder im Büro am Schreibtisch; weil viele lieber Chips und Kräcker essen, als Obst und Gemüse; weil viele Menschen Fast-Food einer ausgewogenen Ernährung mit frischen Zutaten vorziehen; weil immer noch viele Menschen rauchen.

Müssen wir also vor dem Pankreaskarzinom kapitulieren?

Die Eurocare-5-Studie weist das Pankreaskarzinom als die Tumorerkrankung mit der schlechtesten Prognose aus.Fast scheint es als müssten wir vor dem Pankreaskarzinom kapitulieren, denn auch auf dem Onko-Update konnten zwar für viele Tumoren innovative und effektive Therapieansätze vogestellt und rasante Entwicklungen aufgezeigt werden. Allein das Pankreaskarzinom blieb davon unberührt. Die Therapieauswahl ist limitiert auf wenige Substanzen, Stahl & Strahl (Chirurgie, Strahlentherapie) – und nichts davon ist wirklich erfolgversprechend, wenn der Tumor erstmal fortgeschritten ist. Da der Tumor aber auch erst recht spät symptomatisch wird, wird er oft erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Damit sind die Therapieoptionen und –ergebnisse überschaubar. Auf der Update Veranstaltung wurde lediglich das OFF –Schema (Oxaliplatin, 5 Fu und Folinsäure) als neuer Standard in der 2nd-Line Behandlung (nach Versagen einer Erstlinientherapie mit Gemcitabin) des fortgeschrittenen Pankreaskarzinoms empfohlen (basierend auf der Publikation von Oettle, H. et al. JCO, August 2014, 10; 32(23):2423-9).

Abbfuturepacatreatment2015Es sind zahlreiche zielgerichtete Therapien und Zytostatika in der Entwicklung – hier erwarten wir uns bessere Behandlungsoptionen (siehe Abbildungen). Ein Screeningprogramm könnte die Erkennung des Pankreaskarzinoms im Frühstadium und damit die Erfolgsaussichten der Therapien erhöhen. Auch dazu wird geforscht. Aber das ist die Zukunft. Was können wir heute tun? Kann jeder einzelne etwas tun um ein Pankreaskarzinom erst gar nicht zu bekommen? Ist doch eh schon zu spät, da kann man nichts mehr machen?? Keine Lust auf Sport? Man kann auch klein anfangen. Legen Sie sich einen Schrittzähler zu und dann…geht es nicht mehr mit dem Fahrstuhl, sondern zu Fuß die Treppen hoch; steigen sie eine Station vor der Zielstation aus und gehen den Rest zu Fuss, parken Sie ihr Auto 2 Blocks weiter und gehen dann den Rest des Weges. Dabei können Sie dann gleich noch den Salat zum Abendessen besorgen. Und stellen Sie ihre Ernährung um: Weniger Kohlehydrate – lautet das einfache Rezept. Dazu gibt es viele Anregungen im Internet z.B. unter http://www.logi-methode.de/ -denn Kohlehydrate sind nicht gleich Kohlehydrate und dieses Konzept – von Ernährungswissenschaftlern entwickelt – wirkt und ist gesund – zum Abnehmen und für die gesunde Ernährung. Vorbeugen ist besser als Heilen!

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